Verein für Heimatkunde Schwelm e.V.

KZ-Kemna und das Projekt einer neuen Gedenkstätte

Vortrag und Führung

durch Frau Barbara Herfurth-Schlömer

am Samstag, den 10. Mai 2025, um 17 Uhr

Den ersten Teil bildet ein Vortrag im Saal von Haus Martfeld (ca. 60 Min), anschließend Fahrt im eigenen PKW nach Beyenburg-Kemna und dort eine Führung über das Außengelände sowie im Gebäude des einstigen Lagers (ca. 30 Min.)

Spaziert man über den Ehrenberg hinüber, gelangt man zu Schwelms südwestlichstem Zipfel namens Kemna. Die zugehörige Ortschaft auf Wuppertaler Seite kam 1933 einmal – nur für wenige Monate – zu schrecklicher Bekannheit. Damals hatten die Rechtsextremen gerade erst im Berliner Parlament die Mehrheit gewonnen und begannen sofort allerorts, mit Verachtung für Justiz und Demokratie sich am politischen Gegner zu rächen. Sie machten ein verlassenes Fabrikgebäude in Kemna zur Haft- und Folterstätte und misshandelten hier vor allem Sozialisten und Kommunisten, aber auch überzeugte Christen und Andersgläubige.

Was Kemna mit den späteren großen Konzentrationslagern gemein hatte, waren die haarsträubenden menschlichen Abgründe. Um deren Geheimhaltung machte man sich noch wenig Mühe. So wurde in der umgebenden Region durchaus bekannt, was hier geschah. Oben auf den Bergen um das Lager drängten sich die Neugierigen, einen Blick auf das gruselige Geschehen unten zu erheischen. „Pass bloß auf“, flüsterte es dann, „sonst kommst Du noch in die Kemna“.

Das Lager wurde im Januar 1934 bereits wieder aufgelöst, die Gesellschaft war für so viel Grausamkeit noch nicht bereit. 85 Jahre vergingen, bis das einstige KZ, wie durch eine Fügung, 2019 in den Besitz der evangelischen Kirche Wuppertal gelangte. Sie beauftragte die Theologin und Kirchenhistorikerin Barbara Herfurth-Schlömer mit dem Aufbau einer Gedenkstätte am Ort. Über dieses Projekt, ebenso wie über die Historie des Ortes wird Frau Herfurth-Schlömer berichten, zunächst mit einem Vortrag im Saal von Haus Martfeld, anschließend mit einer Führung vor Ort in Kemna.

Bitte beachten Sie: Nach dem Vortrag in Martfeld fahren wir mit eigenen PKW nach Kemna (Beyenburger Straße 164, zwei Kilometer hinter Fa. Erfurt, Parkplätze vorhanden, links abbiegen hinter Bushaltestelle „Mahnmal“). Das Außengelände dort ist nicht barrierefrei und hat keine Sitzmöglichkeiten. Festes Schuhwerk ist erforderlich.